Ein schwerer Start

Ein besonderer Dank gilt den elf Männern, die sich im Jahre 1929 zusammenfanden und die ersten Schritte zur Gründung eines Musikvereins wagten.
Sie hatten sich vereinigt, um gemeinsam ihrer Musikliebe Ausdruck zu geben, zur eigenen Freude und zur Freude ihrer Mitmenschen.
Aller Anfang ist schwer! Die Initiatoren standen vor dem Nichts: keine Instrumente, von Noten wenig Kenntnisse und vor allem keine finanziellen Mittel. Es ist bewundernswert, wie sie all diese Schwierigkeiten gemeistert haben!
Unser ehemaliger Küster und Organist, Hubert Trost, der durch Nachhilfestunden beim Pfarrer von Winterspelt gute Musikkenntnisse erworben hatte, war gerne bereit, die angehenden Musiker in die Notenlehre einzuführen; viele Abende wurden hierfür von allen Beteiligten geopfert.
Die Anschaffung der Instrumente stellte eine große Schwierigkeit dar. Die Zeiten waren nicht rosig, das Geld war knapp.
Von neuen Instrumenten konnte man nur träumen. In den benachbarten Ortschaften, vor allem im nahe liegenden Großherzogtum Luxemburg, u.a. in Hosingen, in Asselborn, in Weiswampach, wurden gebrauchte reparaturbedürftige Instrumente angekauft. Diese wurden von der Firma Van Engelen aus Lierre bei Antwerpen preisgünstig ausgebessert.
Zur Bildung eines Startkapitals zahlte jedes aktive Mitglied den für diese Zeit sehr hohen Betrag von 200,- F. Das genügte bei weitem nicht zur Anschaffung der Instrumente. Mehrere Dorfeinwohner stellten das fehlende Kapital bereitwillig und zinslos zur Verfügung.
Bald fanden auch schon die ersten Proben statt. Jean Neumann aus Lieler, der den Initiatoren mit Rat zur Seite gestanden hatte, brachte den jungen Musikern die ersten Töne bei. Dank ihres unermüdlichen Eifers war es auch bald soweit, dass sie sich der Öffentlichkeit vorstellen konnten. Dies geschah auf dem Kirchplatz nach dem Hochamt, wo die junge Vereinigung ein Konzert bot. Dieses fand einen so großen Anklang bei der Bevölkerung, dass der Gründung eines Musikvereins nichts mehr im Wege stand.